Peking: "Kaiser" Xi Jinping lockt abergläubige Kleinanleger an die Börse
Die Machtambitionen des chinesischen Präsidenten Xi Jinping haben mehreren Unternehmen zu unverhofften Kurssprüngen an der Börse verholfen. Abergläubige Anleger griffen am Montag massenhaft bei den Aktien jener Firmen zu, die das chinesische Schriftzeichen "Huangdi" ("Kaiser") im Namen tragen. Damit reagierten sie auf die offizielle Ankündigung vom Vortag, die bisherige Amtszeitbegrenzung für den Präsidenten aufzuheben und Xi damit eine unbegrenzte Herrschaft zu ermöglichen - wie einem Kaiser im alten China.
Von dem Aktienboom profitierten unter anderem ein Produzent für marinierte Hühnerfüße, ein Waschmaschinenhersteller und eine Elektronikfirma. Sie verzeichneten Kurssprünge von teils über sieben Prozent.
In China machen viele Kleinaktionäre ihre Anlageentscheidung weniger von unternehmerischen Kennzahlen abhängig als von Erwägungen, die dem Aberglauben entspringen. Dazu zählt auch die Praxis, den Namen von Unternehmen in bestimmten Situationen als glücksverheißendes Omen zu deuten.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)