Umstrittenes Kohlekraftwerk Moorburg könnte schon 2021 schließen
Der schwedische Energiekonzern Vattenfall will das umstrittene Kohlekraftwerk Moorburg im Hamburger Hafen ganz oder teilweise stilllegen. Vattenfall habe an der Auktion der Bundesnetzagentur für die Stilllegung von Steinkohlekraftwerken teilgenommen, sagte Konzernchef Magnus Hall am Freitag der "Süddeutschen Zeitung". "Wenn wir den Zuschlag bekommen, würden wir die entsprechenden Kapazitäten Mitte nächsten Jahres schließen." Die Netzagentur will bis Dezember entscheiden, wer den Zuschlag erhält.
Die im Kohleausstieg vereinbarte Stilllegung von Steinkohlekraftwerken erfolgt über Auktionen: Betreiber können die Stilllegung ihrer Anlagen anbieten; den Zuschlag erhält, wer dies für die geringste Entschädigung je vermiedener Tonne CO2 zu tun bereit ist. Die erste Auktion war am Mittwoch beendet worden; insgesamt waren 4000 Megawatt Leistung zur Stilllegung ausgeschrieben. Die nächste Runde startet am 4. Januar.
Moorburg gehört zu den jüngsten Kohlekraftwerken in Deutschland, es war erst 2015 ans Netz gegangen. Es darf bis 2038 laufen. Es besteht aus zwei Blöcken mit je rund 800 Megawatt Leistung.
"Es ist eine schwere Entscheidung, weil es ein junges, hocheffizientes Kraftwerk ist", sagte Vattenfall-Chef Hall der "Süddeutschen". "Wenn man aber andererseits Geld damit verliert, muss man etwas tun."
(L. Solowjow--BTZ)