BDI-Präsident sieht in SPD-Votum keinen Grund zum Aufatmen
Die deutsche Industrie hat sich zurückhaltend zu den Aussichten auf eine Neuauflage der großen Koalition geäußert. Das Ergebnis des SPD-Sonderparteitags liefere "keinen Grund aufzuatmen", erklärte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, nach dem Votum vom Sonntag. Das Ergebnis stelle "neue hohe Hürden für erfolgreiche Verhandlungen auf".
Wichtigste Themen seien nun die Digitalisierung und der wachsende internationale Steuerwettbewerb, erklärte Kempf. Hier sei bislang "völlig unklar", was Deutschland dem entgegen setzen wolle. Außerdem müssten die deutschen Unternehmen wissen, wie die Kosten für die Energiewende in den Griff zu kriegen seien. Die künftige Bundesregierung müsse "mehr Wirtschaft wagen", forderte Kempf.
Die SPD hatte am Sonntag auf ihrem Sonderparteitag mit knapper Mehrheit für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Union gestimmt. Zuvor hatten Befürworter und Gegner eine heftige und kontroverse Debatte über eine Neuauflage der großen Koalition geführt.
(A. Williams--BTZ)