Betrogene Verbraucher: Germania geht in Insolvenz und stoppt Flugbetrieb
Die angeschlagene Fluggesellschaft Germania hat Insolvenz beantragt und stellt mit sofortiger Wirkung ihren Flugbetrieb ein. Der Insolvenzantrag sei am Montag beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg eingereicht worden, teilte das Unternehmen in der Nacht auf Dienstag mit. Der Flugbetrieb werde noch in der selben Nacht eingestellt.
"Leider ist es uns schlussendlich nicht gelungen, unsere Finanzierungsbemühungen zur Deckung eines kurzzeitigen Liquiditätsbedarfs erfolgreich zum Abschluss zu bringen", erklärte Geschäftsführer Karsten Balke. "Wir bedauern sehr, dass uns als Konsequenz daraus keine andere Möglichkeit als die der Insolvenzantragstellung blieb."
Die Airline mit Sitz in Berlin beförderte bislang nach eigenen Angaben jährlich vier Millionen Passagiere und flog mehr als 60 Ziele an. Die Fluggesellschaft erklärte, von der Einstellung des Flugbetriebs betroffene Fluggäste, die ihren Germania-Flug im Rahmen einer Pauschalreise gebucht hätten, könnten sich zur "Organisation einer Ersatzbeförderung" direkt an ihren jeweiligen Reiseveranstalter wenden.
Für Passagiere, die ihr Flugticket direkt bei Germania gekauft hätten, bestehe dagegen aufgrund der Gesetzeslage "bedauerlicherweise kein Anspruch auf Ersatzbeförderung".
Der Insolvenzantrag betrifft den Angaben zufolge die Germania Fluggesellschaft mbH und ihr Schwesterunternehmen für technische Dienstleistungen, die Germania Technik Brandenburg GmbH sowie die Germania Flugdienste GmbH. Nicht betroffen seien die Schweizer Germania Flug AG und die Bulgarian Eagle. Vor etwas über zwei Wochen hatte die Germania noch erklärt, ihre Krise dank einer Finanzzusage überwunden zu haben. Damit sei "die mittel- und langfristige Perspektive der Germania als unabhängige mittelständische Fluggesellschaft gesichert".
(K. Berger--BTZ)