Chaos in der EU: "Gelbwesten" dämpfen Frankreichs Wachstum
Die Sozialbewegung der "Gelbwesten" wirkt sich negativ auf das Wachstum in Frankreich aus: Im vergangenen Jahr wuchs die Wirtschaft des Landes nur um 1,5 Prozent statt um 1,7 Prozent, wie von der Regierung erwartet. Die Proteste und die schwache Weltwirtschaft ließen die Konjunktur nach Angaben des Statistikamts Insee vom Mittwoch im letzten Vierteljahr nur um 0,3 Prozent wachsen, 0,1 Prozentpunkte weniger als vorhergesagt.
Die "Gelbwesten"-Proteste an allen Samstagen seit Mitte November dämpften die Konsumlaune der Bürger demnach deutlich. In der für den Einzelhandel wichtigen Vorweihnachtsperiode stagnierten die Ausgaben der französischen Haushalte. Im vergangenen Jahr hatten sie zwischen Oktober und Dezember noch um 0,4 Prozent zugelegt. Die insgesamt schwächere Konsumlaune 2018 sei aber auch auf angekündigte Steuererhöhungen zurückzuführen, erklärten die Statistiker.
Für das laufende Jahr hält die Regierung bisher an ihrer Wachstumsprognose von 1,7 Prozent fest. Wegen der schwächelnden Konjunktur dürfte das Land aber gegen die EU-Defizitregeln verstoßen. Die Regierung rechnet 2019 mit einer Neuverschuldung von 3,2 Prozent der Wirtschaftsleistung, die EU erlaubt maximal drei Prozent.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)