Warnstreiks des Sicherheitspersonals an acht deutschen Flughäfen
Warnstreiks des Sicherheitspersonals an acht deutschen Flughäfen haben am Dienstag den Flugverkehr massiv eingeschränkt. Allein am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main fiel mit 610 gestrichenen Flügen rund jeder zweite Flug aus. Auch in München, Hamburg, Hannover, Bremen, Leipzig, Erfurt und Dresden streikte das Sicherheitspersonal. Etwa 220.000 Passagiere waren nach Angaben des Flughafenverbands ADV betroffen.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi erhöhte mit den Streiks vor der nächsten Verhandlungsrunde am 23. Januar den Druck in dem Tarifkonflikt. Die rund 23.000 Beschäftigten des Sicherheitspersonals sollen nach der Verdi-Forderung künftig einen Stundenlohn von 20 Euro bekommen, die Arbeitgeber lehnen das bisher ab.
Die Warnstreiks am Dienstag starteten um Mitternacht in Hannover, Bremen und Hamburg. Um 02.00 Uhr begannen dann auch in Frankfurt am Main die Arbeitsniederlegungen, wie der dortige Verdi-Streikleiter Mathias Venema in der Nacht nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview sagte. "Der Streik läuft an, die Streikposten sind besetzt."
In München beteiligte sich nach Angaben von Landesfachbereichsleiter Kai Winkler "fast die komplette Frühschicht und Teile der Nachtschicht" an dem Streik. Nur ganz wenige Kontrollstellen seien offen. In München fielen etwa hundert von tausend geplanten Flügen aus, dies betraf nach den Worten einer Flughafensprecherin vor allem den innerdeutschen Verkehr.
In Hamburg mussten 109 Starts und 91 Landungen annulliert werden. In Dresden fielen 27 von 46 geplanten Flügen aus, in Leipzig 28 von 50 Flügen. In Erfurt wurde zwar auch gestreikt - dort standen aber ohnehin keine Flüge an, weshalb es keine unmittelbaren Auswirkungen gab. An den ostdeutschen Flughäfen beteiligten sich Verdi zufolge mehr als hundert Mitarbeiter am Streik. In Hannover waren 26 geplante Starts und 14 Landungen gestrichen, in Bremen 18 Starts und dreizehn Landungen. Dazu kamen an den Flughäfen Verspätungen.
Der Flughafenverband ADV rechnete in der Summe damit, dass etwa 220.000 Passagiere von den Streichungen und Verspätungen betroffen sein werden. In Frankfurt konnten Maschinen zwar landen und Passagiere umsteigen; am Flughafen der Main-Metropole konnte aber kein Passagier zusteigen.
"Die Sicherheitskontrollen außerhalb des Transitbereichs werden ab Betriebsbeginn bis etwa 20.00 Uhr nicht besetzt sein", hieß es auf der Internetseite des Flughafens. "Fluggäste, die ab Frankfurt reisen, werden so während der gesamten Streikdauer keine Möglichkeit haben, ihren Flug zu erreichen." Nach Angaben der Flughafensprecherin war es an den Terminals "sehr, sehr ruhig". Es seien aber trotz der Streiks einige wenige Passagiere gekommen.
(T. Jones--BTZ)