GLS Bank und Ethikbank schneiden im Nachhaltigkeits-Check Top
Die GLS Bank und die Ethikbank haben beim Nachhaltigkeits-Check "Fair Finance Guide" am besten abgeschnitten. Sechs der insgesamt 13 untersuchten Banken verbesserten seit der letzten Auswertung ihre Nachhaltigkeitsrichtlinien, wie die Nichtregierungsorganisation Facing Finance am Mittwoch mitteilte. Der in Zusammenarbeit mit Partnern wie der Verbraucherzentrale Bremen oder dem Südwind-Institut erstellte Ratgeber ist laut eigener Aussage kritischer als viele Ratings von professionellen Agenturen.
Die Bewertungen liegen auf einer Skala von eins bis 100. Die GLS Bank kommt auf 95, die Ethikbank auf 94. Die letzte Auswertung war vor anderthalb Jahren. Am stärksten verbessern konnten sich seitdem die Landesbank Baden-Württemberg (von 16 auf 30), die Postbank (von 16 auf 28), sowie die katholische Pax-Bank (von 55 auf 66). Verbessert hatten die Banken etwa ihre Richtlinien in Bezug auf Arbeitsrecht, oder durch den Ausschluss der Finanzierung umweltschädlicher Praktiken in der Energieerzeugung oder beim Bergbau.
Grundlage der Bewertungen sind die Veröffentlichungen der Banken selbst. Seit diesem Jahr müssen Banken und Versicherungen mit mehr als 500 Mitarbeitern erstmals Nachhaltigkeitsberichte zur sogenannten Corporate Social Responsibility veröffentlichen. Darin müssen sie schildern, wie sie mit Risiken in Bezug auf Arbeitnehmer, Soziales, Umwelt, Menschenrechte und Korruptionsbekämpfung umgehen.
Wie Thomas Küchenmeister von Facing Finance beklagt, fördert die Berichtspflicht nicht automatisch die Transparenz bei sozialen oder ökologischen Aspekten im Kerngeschäft der Banken, der Kreditvergabe und Investitionen.
Je transparenter und vollständiger die Berichte der Banken sind, umso besser schneiden sie im Ranking ab. Banken sollen beispielsweise keine Waffenunternehmen oder Energiekonzerne mit Kohleverstromung finanzieren, oder Geschäftsbeziehungen zu Firmen unterhalten, die ihre Beschäftigten nicht gut behandeln. Vereinzelt überprüften die Organisationen auch, ob die Angaben der Unternehmen in der Praxis zutreffen.
(I. Johansson--BTZ)