
Maas: Politik muss auch die Kritik junger YouTuber ernst nehmen

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) fordert, die Kritik junger Menschen an der Politik ernst zu nehmen. Er selbst teile auch "nicht alle Argumente" des YouTubers Rezo, schrieb Maas am Samstag im Onlinedienst Twitter über den 26-Jährigen, der in einem kürzlich veröffentlichten Video unter anderem mit den Regierungsparteien abrechnet. Der größte Fehler sei jedoch, YouTuber oder die Klimaschutzbewegung Fridays für Future "pauschal zu verunglimpfen".
"Wir sehen doch, wie groß das Interesse vieler junger Leute an Politik ist", schrieb Maas weiter. "Darüber sollten wir froh sein." Das Engagement der jungen Menschen müsse die Politik "sehr ernst nehmen", sagte der deutsche Chefdiplomat darüber hinaus dem Nachrichtenportal t-online.de.
Dass die Regierung mit ihrer Politik nicht mehr so viele Menschen erreiche wie nötig, habe auch damit zu tun, wie Politik vermittelt werde, "nämlich sehr konventionell, sehr althergebracht", sagte der SPD-Politiker dem Portal. "Viele von uns haben noch nicht erkannt, dass sie auch die Art, wie heute kommuniziert wird, digital und über soziale Medien, für die Politik nutzen können und müssen." Politiker seien manchmal zu selbstfixiert.
Rezo, der sonst eher unpolitische Videos macht, hatte den Clip mit dem Titel "Die Zerstörung der CDU" vor einer Woche veröffentlicht. In dem fast einstündigen Film attackiert er CDU und CSU, aber auch SPD und AfD. Mit Unterstützung von anderen deutschen YouTubern legte er am Freitag in seiner Kritik an Union und SPD nach.