Nach Reisewarnung: DKV verzichtet auf Kanuslalom-EM in Prag
Die deutschen Slalomkanuten gehen wegen einer Reisewarnung des Auswärtigen Amtes nicht bei den anstehenden Europameisterschaften in Prag (18. bis 20. September) an den Start. Das gab der Deutsche Kanu-Verband (DKV) am Donnerstag bekannt. "Wir sehen uns in der Verantwortung der Wahrung der Gesundheit unserer Sportlerinnen und Sportler sowie aller beteiligten Betreuer und Betreuerinnen", sagte Chefbundestrainer Klaus Pohlen.
"Damit folgen wir der im Trainerrat beschlossenen Richtlinie, nicht in Regionen zu reisen, in denen eine Reisewarnung der Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik besteht", so Pohlen weiter. Die Entscheidung sei "in Abwägung aller relevanter vorliegenden Fakten" erfolgt.
Die EM in Prag findet wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer statt. Ursprünglich hätten die kontinentalen Titelkämpfe in London ausgetragen werden sollen, waren aber bereits vor mehreren Monaten in die tschechische Hauptstadt verlegt worden.
"Es ist für alle sehr schade und sehr hart, weil es der Jahreshöhepunkt gewesen wäre", sagte der frühere Kajak-Einer-Weltmeister Hannes Aigner. Die Entscheidung sei "auf jeden Fall" richtig. "Aber es ist natürlich insgesamt eine sehr verkorkste Saison und da passt es eigentlich ganz gut rein, dass die EM jetzt auch noch flach fällt." Auch Canadier-Spezialist Sideris Tasiadis steht hinter dem Schritt: "Unsere Verantwortlichen haben entschieden, dass unsere Gesundheit im Vordergrund steht und nicht das Sportliche."
Das Auswärtige Amt warnt derzeit "vor nicht notwendigen Reisen in die Hauptstadtregion Prag aufgrund hoher Infektionszahlen". Die Hauptstadtregion ist als Risikogebiet eingestuft worden.
(L. Pchartschoy--BTZ)