
Irans Ayatollah Chamenei wirft Emiraten "Verrat" an islamischer Welt vor

Nach dem Friedensschluss zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten hat Irans geistliches Oberhaupt, Ayatollah Ali Chamenei, dem Land "Verrat" an der islamischen Welt vorgeworfen. "Die Vereinigten Arabischen Emirate haben die Welt des Islam, die arabischen Nationen, die Länder der Region und Palästina verraten", sagte Chamenei am Dienstag in einer im iranischen Staatsfernsehen übertragenen Rede.
"Natürlich wird dieser Verrat nicht lange andauern, aber das Stigma wird bleiben", fügte Chamenei in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zu dem Friedensschluss hinzu. "Ich hoffe, die Emiratis wachen bald auf und machen den Schaden wieder gut."
Die Emirate sind nach Ägypten und Jordanien erst das dritte arabische Land, das diplomatische Beziehungen zu Israel aufnimmt. Am Sonntag hatten die Emirate per Dekret den Boykott Israels aufgehoben, nachdem sie Mitte August überraschend die Normalisierung ihrer Beziehungen verkündet hatten. Ausgehandelt worden war die Vereinbarung von den USA, wo sie demnächst feierlich unterzeichnet werden soll.
Am Montag war erstmals ein Linienflug aus Tel Aviv in Abu Dhabi gelandet. An Bord war eine Delegation aus Israel und den USA, der auch der US-Nahost-Berater Jared Kushner angehörte. Nach dem "historischen Flug" reiste die Delegation am Dienstag wieder aus Abu Dhabi ab.
Westliche Staaten nahmen die diplomatische Annäherung der beiden Staaten durchweg positiv auf. Die Palästinenser verurteilten die Vereinbarung dagegen als "Verrat".
(A. Williams--BTZ)