
Gespräche von Äthiopien, Ägypten und Sudan zum Staudammstreit erneut vertagt

Nach einer weiteren virtuellen Verhandlungsrunde haben Äthiopien, Ägypten und der Sudan ihre Gespräche zur Lösung des Staudammstreits erneut vertagt. Nach neuen Expertengesprächen zu technischen und juristischen Fragen am Dienstag und Mittwoch sei für Donnerstag eine weitere Verhandlungsrunde auf Ministerebene geplant, teilte das ägyptische Bewässerungsministerium mit.
Äthiopien will mit der riesigen Grand-Ethiopian-Renaissance-Talsperre am Nil das größte Wasserkraftwerk Afrikas bauen. Die unteren Nil-Anrainerstaaten Sudan und Ägypten fürchten jedoch um ihre Wasserversorgung. Das Projekt sorgt bereits seit Jahren für Spannungen zwischen den Ländern.
Den virtuellen Krisendialog am Montag hatte die Afrikanische Union (AU) organisiert. Vertreter der EU und der USA nahmen als Beobachter daran teil. Der sudanesische Bewässerungsminister Jasser Abed erklärte nach den Gesprächen, die AU habe Vorschläge unterbreitet, auf deren Grundlage binnen zwei Wochen eine Einigung erzielt werden könne. Einzelheiten nannte er allerdings nicht.
Äthiopien widersetzte sich bereits in mehreren von der AU moderierten Gesprächsrunden den Forderungen der beiden arabischen Länder nach einem rechtsverbindlichen Streitbeilegungsverfahren. Im Juli schuf die Regierung in Addis Abeba mit dem Beginn der Flutung der Talsperre Fakten.
Am Dienstag vergangener Woche hatten die drei Länder nach einer Sitzung per Videokonferenz mit anderen afrikanischen Staaten beschlossen, die Gespräche fortzuführen.
(I. Johansson--BTZ)