
Langjähriger SPD-Bundestagsabgeordneter Kahrs legt Mandat nieder

Der langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs legt sein Bundestagsmandat nach 21 Jahren im Parlament aus Protest nieder. Kahrs begründete seinen Schritt am Dienstag in Berlin damit, dass er bei der Nominierung des Bundestags-Wehrbeauftragten von seiner Fraktion nicht berücksichtigt wurde. Kahrs war bisher haushaltspolitischer Sprecher seiner Fraktion und auch ein Sprecher des einflussreichen Seeheimer Kreises des rechten Flügels der SPD.
"Als langjähriger Berichterstatter für das Verteidigungsministerium im Haushaltsausschuss hätte ich gerne für das Amt des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages kandidiert", schrieb Kahrs in einer Erklärung. Fraktionschef Rolf Mützenich habe nun aber die bisherige Fraktionsvize Eva Högl für dieses Amt vorgeschlagen. "Ich akzeptiere dies und wünsche ihr viel Erfolg", schrieb dazu Kahrs. Er selbst suche nun aber "außerhalb der Politik einen Neuanfang".
Högl soll als Wehrbeauftragte den bisherigen Amtsinhaber Klaus-Peter Bartels ablösen. Auch diese Entscheidung ist in der SPD umstritten. Der 56-jährige Kahrs war bisher direkt gewählter SPD-Abgeordneter für den Wahlkreis Hamburg-Mitte.
(D. Meier--BTZ)