Amal Clooney vertritt Malediven in Klage gegen Myanmar in Den Haag
In der Klage gegen Myanmar wegen der Verfolgung der Rohingya-Minderheit vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag werden die Malediven von der prominenten Menschenrechtsanwältin Amal Clooney vertreten. Die Regierung der Malediven kündigte am Mittwoch an, sich der IGH-Klage Gambias gegen Myanmar anzuschließen. Clooney, die mit dem Hollywood-Schauspieler George Clooney verheiratet ist, hatte 2015 bereits den zu einer Haftstrafe verurteilten Ex-Präsidenten der Malediven, Mohamed Nasheed, vertreten.
In der Klage geht es um die koordinierten Angriffe der myanmarischen Streitkräfte auf tausende Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya im Jahr 2017. Etwa 740.000 Rohingya wurden damals aus dem südostasiatischen Land vertrieben und flohen ins benachbarte Bangladesch, wo noch immer rund 600.000 von ihnen leben.
Der IGH hatte im Januar eine Reihe von Dringlichkeitsmaßnahmen zum Schutz der Rohingya in Myanmar angeordnet. Bis das Verfahren gegen Myanmar abgeschlossen ist, könnten jedoch noch Jahre vergehen.
Die maledivische Regierung teilte nun mit, sich dem westafrikanischen Land Gambia, das in dem Prozess in Den Haag Klageführer ist, anzuschließen. Nach Angaben der Regierung in Malé erklärte Clooney, es sei längst "überfällig", die Verantwortlichen für den "Genozid in Myanmar" zu benennen. "Ich freue mich darauf, an diesen wichtigen Bemühungen mitzuwirken, um juristische Entschädigung für die Rohingya-Überlebenden zu erwirken", erklärte Clooney demnach weiter.
(F. Schulze--BTZ)