Afrikanische Union verurteilt Trumps "verletzende und erschütternde" Äußerungen
Die Afrikanische Union (AU) hat Berichte über die Beschreibung afrikanischer Staaten als "Drecksloch-Länder" durch US-Präsident Donald Trump als "überaus erschütternd" bezeichnet. Die Äußerungen stünden "wahrhaftig mit den üblichen Verhaltensweisen und Praktiken" im Widerspruch, sagte eine Sprecherin von AU-Kommissionspräsident Moussa Faki Mahamat am Freitag. Das südafrikanische Land Botsuana bestellte aufgrund des Vorfalls den US-Botschafter ein.
"Das ist nicht nur verletzend (...) für Menschen afrikanischen Ursprungs in den USA, sondern zweifellos auch für afrikanische Bürger", sagte die AU-Sprecherin Ebba Kalondo. Die Äußerungen seien "offensichtlich" rassistisch. Die Sprecherin ging aber nicht davon aus, dass sie eine Veränderung in der Haltung der Vereinigten Staaten gegenüber Afrika zeigten. "Die USA sind ein großes Land und die USA sind mehr als nur ein Mann oder eine Aussage", sagte sie.
Unterdessen hat die Regierung von Botsuana als Reaktion auf die Medienberichte den US-Botschafter einbestellt. Die Worte des Präsidenten seien "im höchsten Maße unverantwortlich, verwerflich und rassistisch", erklärte Botsuanas Außenministerium am Freitag. Der US-Botschafter sei bei dem Treffen gefragt worden, ob Botsuana als "Drecksloch-Land" betrachtet werde, hieß es weiter.
Donald Trump soll US-Medienberichten zufolge bei einem Treffen im Weißen Haus zur Einwanderungsreform am Donnerstag afrikanische Länder und Haiti als "Drecksloch-Länder" bezeichnet haben. Der US-Präsident schrieb am Freitag zwar auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter, das sei "nicht die benutzte Sprache" gewesen. Ein Senator der US-Demokraten bestätigte allerdings gegenüber dem Sender MSNBC, der Präsident habe "exakt das Wort" verwendet.
(B. Semjonow--BTZ)