May fordert von Putin Ende seines "destabilisierenden Vorgehens"
Die britische Premierministerin Theresa May hat von Russlands Präsident Wladimir Putin ein Ende seines "destabilisierenden Vorgehens" verlangt. May habe das Verhalten Russlands gegenüber dem Vereinigten Königreich "und seinen Alliierten" als "unverantwortlich" bezeichnet, teilte ihr Sprecher am Freitag am Rande des G20-Gipfels mit. May und Putin waren in Osaka erstmals seit dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal zusammengetroffen. Zuletzt hatten sich Putin und May 2016 am Rande des G20-Gipfels in China zu offiziellen Gesprächen getroffen.
May habe gegenüber Putin betont, ihr Land verfüge über "unbestreitbare Belege" dafür, dass Russland für den Anschlag auf Skripal verantwortlich sei. Es könne "keine Normalisierung der bilateralen Beziehungen" geben, bis Russland seine Destabilisierungsmaßnahmen beendet habe. Dazu zählten "feindselige Interventionen in anderen Ländern, Desinformation und Cyberattacken".
Der russische Staatschef hatte kürzlich erklärt, 15 Monate nach dem Attentat auf Skripal sei es an der Zeit, "endlich ein neues Kapitel" in den angespannten Beziehungen zwischen Moskau und London aufzuschlagen. Skripal und seine Tochter Julia waren im März 2018 im südenglischen Salisbury dem in der Sowjetunion entwickelten Nervengift Nowitschok ausgesetzt worden. Beide entgingen nur knapp dem Tod.
Die britische Regierung macht zwei Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU für den Anschlag verantwortlich. Als Reaktion auf den Anschlag von Salisbury wiesen zahlreiche EU-Staaten russische Diplomaten aus, die Beziehungen zwischen Moskau und London erreichten einen Tiefpunkt.
(A. Bogdanow--BTZ)