Mauretanien: Präsidentenwahl - Mohamed Ould Ghazouani siegt
Nach der Präsidentenwahl in Mauretanien hat sich der Regierungskandidat Mohamed Ould Ghazouani zum Wahlsieger geklärt. Der 62-jährige Ghazouani sagte am Sonntagmorgen im Beisein des bisherigen Präsidenten Mohamed Ould Abdel Aziz, er habe die Wahl schon nach Auszählung von 80 Prozent der Stimmen gewonnen. "Es fehlen nur noch 20 Prozent, aber das wird das Endergebnis nicht verändern", sagte Ghazouani.
Wie aus der Nationalen Wahlkommission verlautete, lag Ghazouani nach Auszählung von 80 Prozent der Stimmen bei knapp 50,6 Prozent. Die Oppositionskandidaten Sidi Mohamed Ould Boubacar und Biram Ould Dah Ould Abeid kamen demnach beide auf rund 18 Prozent.
Die Wähler in Mauretanien hatten am Samstag einen neuen Präsidenten gewählt. Amtsinhaber Abdel Aziz, der sich im Jahr 2008 an die Macht geputscht hatte und bei Wahlen 2009 und 2014 bestätigt wurde, war nach zwei Amtszeiten nicht wieder angetreten. Als großer Favorit unter den insgesamt sechs Kandidaten galt Ex-Generalstabschef Ghazouani, der im Wahlkampf vor allem Kontinuität und Sicherheit versprochen hatte.
Sein größter Herausforderer ist der ehemalige Regierungschef Ould Boubacar, der von mehreren Oppositionsparteien unterstützt wird, darunter von der islamistischen Partei Tewassoul. Die vier anderen Kandidaten galten als Außenseiter.
Ghazouanis Gegenkandidaten äußerten sich zunächst nicht zu seiner Wahlsieg-Erklärung. Vier Kandidaten, darunter Ould Boubacar und Ould Abeid, hatten aber bereits bei einem Treffen am Samstagnachmittag über Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung und den Rauswurf von Vertretern der Opposition aus einigen Wahllokalen geklagt.
Die Opposition hat schon vor der Abstimmung vor Wahlbetrug gewarnt und die Nationale Wahlkommission als parteiisch kritisiert. Ausländische Wahlbeobachter wurden nicht zugelassen. Mit ersten offiziellen Wahlergebnissen wird erst Anfang kommender Woche gerechnet.
(K. Berger--BTZ)