
Roth: SS-Massaker vor 75 Jahren ist "Fanal unvorstellbarer Unmenschlichkeit"

Zum 75. Jahrestag des SS-Massakers im französischen Dorf Oradour-sur-Glane hat Europa-Staatsminister Michael Roth (SPD) die Tötung von mehr als 600 Zivilisten als "Fanal unvorstellbarer Unmenschlichkeit" bezeichnet. "Beschämt und in tiefer Trauer verneigen wir uns vor den Opfern und ihren Nachkommen", erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für die deutsch-französische Zusammenarbeit am Montag. Die Verbrechen Nazi-Deutschlands an Nachbarländern seien "untrennbarer Bestandteil unserer Geschichte".
"Umso dankbarer sind wir für die ausgestreckte Hand und die Bereitschaft zur Versöhnung, die uns Deutschen zuteil geworden sind", erklärte Roth. Die deutsch-französische Freundschaft sei "Geschenk und Auftrag".
In der Dorfkirche von Oradour-sur-Glane im Zentrum Frankreichs hatte eine SS-Einheit am 10. Juni 1944 die Frauen und Kinder des Dorfes eingepfercht und das Gotteshaus angezündet. Die Männer des Ortes wurden größtenteils mit Maschinengewehren erschossen. Insgesamt starben bei dem Massaker 642 Menschen. Das zerstörte Dorf ist heute eine Gedenkstätte, die jährlich bis zu 300.000 Menschen besuchen.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)