Greenpeace warnt vor Atommüll-Berg
Greenpeace hat vor einem weltweit wachsenden Berg von Atommüll gewarnt. Es drohe eine "weltweite Krise" bei der Entsorgung, erklärten die Umweltschützer am Mittwoch in Paris. Nach einem Bericht der Organisation häufen sich weltweit rund 250.000 Tonnen hoch radioaktives Material ohne geeignete Pläne für eine Endlagerung. Der Großteil befinde sich in Abklingbecken auf dem Gelände von Atomkraftwerken in rund 15 Ländern.
An Grenzen stößt demnach unter anderem die französische Atommüll-Aufbereitungsanlage La Hague am Ärmelkanal. Greenpeace hatte das Gelände vergangene Woche mit Drohnen überflogen und eine Rauchbombe gezündet, um auf den mangelnden Schutz der Kühlbecken aufmerksam zu machen.
Massive Probleme gebe es zudem in den USA, heißt es in dem Bericht weiter, der die Situation in sieben Ländern beleuchtet, darunter auch Japan und Großbritannien. In US-Atomkraftwerken lagerten "drei bis vier Mal so viele gebrauchte Brennstäbe wie ursprünglich vorgesehen".
Für den hochgradig strahlenden Atommüll gebe es weiter "in keinem Land der Welt eine Lösung", betonten die Autoren. "Atomenergie ohne Lösung für die Abfälle ist wie ein Flugzeug ohne Landebahn", betonte Greenpeace-Experte Yannick Rousselet.
(F. Burkhard--BTZ)