US-Gesandter zu neuer Friedensinitiative nach Afghanistan aufgebrochen
Der US-Gesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, will sich bei Gesprächen in dem Land erneut für ein Ende des seit 17 Jahren andauernden Konflikts einsetzen. Khalilzad brach am Dienstag nach Afghanistan auf und will dort mit afghanischen Regierungsvertretern "und anderen interessierten Seiten" zusammenkommen, wie das US-Außenministerium mitteilte. Ob es ein erneutes Treffen mit den radikalislamischen Taliban geben wird, wurde nicht mitgeteilt.
"Die einzige Lösung des Konflikts besteht darin, dass sich alle Seiten zusammensetzen und mit gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Akzeptanz eine Einigung zur politischen Zukunft Afghanistans erzielen", zitierte das Ministerium Khalilzad. Der US-Gesandte mit afghanischen Wurzeln war im Dezember mit den Taliban zu Gesprächen zusammengekommen. Die Gruppe hat Gespräche mit der Regierung in Kabul immer wieder abgelehnt, da sie diese für eine Marionette der USA hält.
Die Regierung in Kabul fühlt sich derweil bei den Gesprächen an den Rand gedrängt: "Die afghanischen Politiker sind etwas besorgt über Friedensinitiativen und die Art, wie sie vorangetrieben werden", sagte De-facto-Regierungschef Abdullah Abdullah am Mittwoch. "Wir schätzen die Bemühungen, aber jegliche Friedensgespräche über Afghanistan sollten unter Führung der afghanischen Regierung erfolgen."
Khalilzads Besuch in Afghanistan ist Teil einer Reise, die den US-Gesandten bis zum 21. Januar auch nach China, Indien und Pakistan führt. Während Pakistan die Herrschaft der Taliban vor dem US-Einmarsch in Afghanistan 2001 anerkannt hatte, unterstützt Indien klar die Regierung in Kabul. Auch China strebt eine bedeutendere Rolle in der Region an.
(H. Müller--BTZ)