Machu Picchu nach gewaltsamen Protesten von Anwohnern geschlossen
Die weltberühmte Inka-Stätte Machu Picchu ist nach Zusammenstößen zwischen protestierenden Anwohnern und Polizisten auf unbestimmte Zeit geschlossen worden. Die Maßnahme sei erforderlich, "um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten", teilte die Kulturbehörde der nahegelegenen Stadt Cusco am Montag mit. Hintergrund sind Proteste von Anwohnern gegen die örtlichen Bahngesellschaften.
Die Inka-Stätte bleibe geschlossen, bis sich die Lage wieder beruhigt habe, hieß es in der Erklärung. Das weltberühmte Touristenziel war erst vor sechs Wochen wieder geöffnet worden, nachdem die Inkastadt wegen der Coronavirus-Pandemie fast acht Monate geschlossen war.
Seit vergangener Woche protestieren die Einwohner der kleinen Städte Ollantaytambo und Machu Picchu gegen die beiden Eisenbahngesellschaften Inca Rail und Peru Rail. Sie fordern günstigere Fahrpreise und mehr Zugverbindungen auf der Strecke zwischen Cusco und Machu Picchu. Die Bewohner der Gegend müssen sich die Züge mit den vielen Touristen teilen, für die der Zug das einzige Transportmittel zum Machu Picchu ist.
Nachdem die Proteste zunächst friedlich verliefen, eskalierte die Situation am Wochenende. Nachdem Demonstranten die Bahngleise besetzten, kam es zu Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften. Bewohner sollen auch damit gedroht haben, die Inka-Stätte zu besetzen.
Die im 15. Jahrhundert erbaute Inkastadt in den Anden gehört zu den größten Touristenattraktionen Südamerikas. Sie wurde 1983 in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen. Vor der Pandemie besuchten jeden Tag 2000 bis 3000 Menschen die Stätte - in der Hauptsaison sogar bis zu 5000.
(N. Lebedew--BTZ)