Für Sterbehilfe im Hungerstreik - Franzose in Klinik eingeliefert
Weil ihm Sterbehilfe verweigert wird, ist ein unheilbar kranker Franzose in den Hungerstreik getreten - doch nun ist der 57-jährige Alain Cocq in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Dies sei offenbar gegen seinen Willen geschehen, sagte seine Vertreterin Sophie Medjeberg am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Cocq wurde nach ihren Angaben am Montagabend nach einem Notfall-Einsatz in die Universitätsklinik von Dijon gebracht.
"Man darf niemanden gegen seinen Willen behandeln", sagte Medjeberg. Sie habe sich bisher nicht persönlich von Cocqs Zustand überzeugen können, da das Krankenhaus sie nicht zu ihm lasse.
Der unheilbar Kranke hatte am Wochenende die Aufnahme von Nahrung und Wasser eingestellt, um seinem Leben ein Ende zu setzen. Seitdem hatte sich sein Zustand nach Angaben aus seinem Umfeld deutlich verschlechtert.
Cocq leidet seit mehr als 30 Jahren unter einer sehr schmerzhaften Arterien-Erkrankung. Er kämpfte seit Jahren um Sterbehilfe und bat zuletzt auch Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, sich von einem Arzt eine tödliche Barbituratdosis verabreichen lassen zu dürfen. Der Präsident verwies in einem Brief an Cocq aber auf das Verbot aktiver Sterbehilfe in Frankreich.
Aus Protest wollte Cocq sein Sterben ursprünglich per Video im Internet übertragen. Facebook blockierte aber den Zugang.
(S. Sokolow--BTZ)