Italien: Das Filmfestival in Vedenig gedenkt der Corona-Toten
Im Gedenken an die Corona-Toten hat in Venedig am Mittwochabend das erste große internationale Filmfestival in Corona-Zeiten begonnen. "Heute Abend hier zu sein, erscheint wie eine Art Wunder", sagte Hollywood-Star und Jury-Chefin Cate Blanchett bei der Eröffnung. Bei der für die gebeutelte Filmwelt als Neustart gefeierten Veranstaltung sind wegen der Pandemie keine Fans am Roten Teppich erlaubt, auch sonst sind deutlich weniger Prominente vor Ort und Zuschauer in den Kinosälen.
Durch die Begrüßungszeremonie der 77. Ausgabe des Festivals leitete die italienische Schauspielerin Anna Foglietta. Sie erinnerte an die Menschen, die an den Folgen des Coronavirus starben, sowie an die Ärzte, Krankenschwestern und medizinischen Fachkräfte, die während der Pandemie um die Leben der Patienten kämpften. Allein in Italien starben bislang mehr als 35.000 Menschen, das Land gehörte zu den am stärksten von der Pandemie getroffenen Staaten Europas.
Die internationale Jury, der auch der deutsche Filmemacher Christian Petzold angehört, wird von Oscar-Preisträgerin Blanchett geleitet. Damit soll nach Kritik an zu wenig Frauen im Wettbewerb des Filmfestivals ein Zeichen für mehr Gleichberechtigung gesetzt werden.
Acht der 18 um den diesjährigen Goldenen Löwen konkurrierenden Filme wurden von Regisseurinnen gedreht, darunter die Deutsche Julia von Heinz mit ihrem Polit-Drama "Und morgen die ganze Welt". Die Auszeichnungen werden am 12. September verliehen. Bereits am Eröffnungsabend bekam die britische Schauspielerin Tilda Swinton den Preis für ihr Lebenswerk. (A. Bogdanow--BTZ)