
Corona-Ausgangssperre in indischer IT-Metropole Bangalore

Nachdem die IT-Metropole Bangalore sich zu einem neuen Hotspot der Corona-Pandemie in Indien entwickelt hat, ist für die 13-Millionen-Einwohner-Stadt eine Ausgangssperre verhängt worden. Der Lockdown gilt ab Dienstagabend um 20.00 Uhr (Ortszeit, 16.30 Uhr MESZ) für sieben Tage, wie die Behörden mitteilten. Der Verkehr in der südindischen Stadt wird von Notfällen abgesehen ausgesetzt, nur Läden mit lebensnotwendigen Waren dürfen geöffnet bleiben.
Firmen in Bangalore, die den IT-Betrieb internationaler Konzerne sicherstellen, dürfen weiter arbeiten. Allerdings darf nur die Hälfte ihrer Mitarbeiter ins Büro kommen.
Indiens Regierung hatte Ende März eine der strengsten Corona-Ausgangssperren weltweit verhängt. Wegen der wirtschaftlichen Folgen des weitgehenden Stillstands wurden die Beschränkungen aber immer weiter gelockert.
Mittlerweile wurden in Indien nach offiziellen Angaben mehr als 900.000 Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen, fast 24.000 Infizierte starben. Derzeit gibt es täglich etwa 500 Corona-Todesopfer. Nach Ansicht vieler Experten entsprechen die offiziellen Fallzahlen allerdings nicht der Verbreitung des Virus in Indien, die viel stärker sei.
Am stärksten betroffen sind die Hauptstadt Neu Delhi und die Millionenmetropole Mumbai. Aber auch die westindische Stadt Pune verhängte nach einer Rekordzahl von 1333 Corona-Neuinfektionen am Montag erneut eine Ausgangssperre. Auch in den Bundesstaaten Uttar Pradesh, Tamil Nadu, Kerala und Assam wurden wegen der Pandemie neue Beschränkungen des öffentlichen Lebens verfügt.
(O. Petrow--BTZ)