
Erster klinischer Test mit möglichem Covid-19-Impfstoff in Deutschland genehmigt

In Deutschland ist die erste klinische Prüfung eines Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 genehmigt worden. Das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gab dem Biotechnologieunternehmen BioNTech aus Mainz nach Angaben vom Mittwoch grünes Licht, insgesamt vier verschiedene Varianten seines auf der sogenannten RNA-Technologie basierenden Kandidaten an rund 200 Teilnehmern zu testen. Bei dieser Prüfung werden erste Daten darüber gesammelt, ob diese verträglich sind und die erhoffte Immunantwort auslösen.
Nach Angaben von BioNTech-Chef Ugur Sahin sollen die klinischen Tests Ende April beginnen. Die ersten Daten sollen dann Ende Juni oder Anfang Juli vorliegen und erste Erkenntnisse zur "groben Verträglichkeit" der vier Impfstoffkandidaten liefern, sagte er am Mittwoch vor Journalisten bei einer gemeinsamen Präsentation mit dem PEI. Dessen Präsident Klaus Cichutek sagte, die erste klinische Prüfungsphase werde etwa drei bis fünf Monate dauern.
Sollten die ersten Beobachtungen aus diesen Tests positiv ausfallen, könnten womöglich "schon in diesem Jahr" größere klinische Prüfungen mit tausenden oder zehntausenden Teilnehmern starten, ergänzte der PEI-Chef. Sollten auch diese erfolgreich sein, könne das weitere Vorgehen thematisiert werden. Sein Institut erwarte zudem, dass in den kommenden Monaten weitere klinische Tests mit anderen Impfstoffkandidaten genehmigt würden.
Laut PEI handelt es sich um den insgesamt vierten offiziell bei der Weltgesundheitsorganisation WHO registrierten genehmigten klinischen Tests eines präventiv wirkenden möglichen Covid-19-Impfstoffs. Dabei werden unterschiedliche Ansätze verfolgt. Nach Angaben von BioNTech ist die klinische Prüfung in Deutschland Teil eines internationalen Testprogramms. Unter anderem soll der eigene Kandidat demnach auch in den USA in Kooperation mit dem Pharmariesen Pfizer in klinischen Testreihen erforscht werden.
(N. Nilsson--BTZ)