
Indonesier werden wegen Corona-Verstößen in "Spukhäuser" eingesperrt

Um gegen Corona-Verstöße der Bürger vorzugehen, hat sich eine indonesische Politikerin auf der Insel Java eine besonders abschreckende Maßnahme einfallen lassen: Menschen, die sich nicht an die Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus halten, werden in angebliche Spukhäuser gesperrt. "Wenn es im Dorf ein leeres und verfluchtes Haus gibt, werden die Leute dort hineingesteckt und eingesperrt", sagte Kusdinar Untung Yuni Sukowati, die Vorsitzende der Region Sragen, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.
Sukowati führte die Maßnahme ein, weil sich Menschen nicht an die 14-tägigen Quarantäne-Auflagen hielten, nachdem sie aus abgeriegelten Gebieten wie der Hauptstadt Jakarta nach Sragen kamen. In Indonesien ist Aberglaube weit verbreitet.
Bislang endeten fünf Regelbrecher in den ungewöhnlichen Gefängnissen. Sie müssen den Rest ihrer Quarantäne an den gespenstischen Orten verbringen - wie Heri Susanto. Er ist mit zwei weiteren Menschen im Dorf Sepat in einem verlassenen Haus untergebracht. Ihre Betten sind in gebotenem Abstand voneinander aufgestellt, dazwischen hängen blaue Vorhänge.
Nach eigenen Angaben hat Heri zwar noch keine Geister gesehen, aber die Maßnahme sei wirkungsvoll: "Ich weiß, dass dies für die Sicherheit aller ist. Lektion gelernt."
(I. Johansson--BTZ)