Umfrage: Lehrer arbeiten im Unterricht weitestgehend ohne Smartphone
Lehrer in Deutschland arbeiten einer Umfrage zufolge im Unterricht weitestgehend ohne Smartphone. In mehr als der Hälfte der Schulen sind Handys im Unterricht verboten, jede sechste Schule verbietet sie ganz, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hervorgeht. 98 Prozent der Lehrer besitzen demnach aber selbst ein Smartphone.
Teilweise sei die Benutzung von Smartphones im Unterricht abhängig vom Lehrer oder vom Fach. Nur in vier Prozent der Schulen gebe es kein Handyverbot. Vielerorts ist der Overheadprojektor immer noch in Benutzung: 78 Prozent der Befragten gaben an, ihn mindestens gelegentlich einzusetzen.
Smartphones hingegen werden selten für den Unterricht genutzt. Lediglich acht Prozent gaben an, es in Ausnahmefällen zu erlauben. Neun von zehn Lehrern hingegen setzen es nie ein. Für die Erhebung wurden 503 Lehrer der Sekundarstufe I an weiterführenden Schulen telefonisch befragt.
Bitkom-Präsident Achim Berg kritisierte, der Unterrichtsalltag scheine sich "im Vergleich zum 20. Jahrhundert kaum verändert zu haben". Zwei Drittel der Zehn- bis Elfjährigen besäßen heute ein eigenes Smartphone.
Verbote ignorierten daher die Realität und bewirkten oft das Gegenteil. Berg forderte, Kindern so früh wie möglich einen verantwortungsvollen Umgang mit Smartphones beizubringen, anstatt die Handys wegzusperren.
(I. Johansson--BTZ)