Grünen-Politikerin gegen verpflichtende Masernimpfungen für Kinder
Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Kordula Schulz-Asche hat sich gegen verpflichtende Masernimpfungen für Kinder ausgesprochen. Statt auf Zwang und Sanktionen zu setzen, müsse das Vertrauen in eine gute Beratung gestärkt und auf herrschende Verunsicherungen eingegangen werden, sagte Schulz-Asche den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Montag. Sie forderte dafür eine "Aufwertung des öffentlichen Gesundheitsdiensts und bessere personelle Ausstattung".
Impfen sei zwar ein "Akt gesellschaftlicher Solidarität", sagte die Grünen-Politikerin. Je mehr Menschen geimpft seien, "desto größer ist der Schutz für die Bevölkerung, auch gerade für diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können". Experten wie der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, hätten jedoch gewarnt, dass die Einführung einer Impfpflicht zur Eindämmung von Masernausbrüchen sogar kontraproduktiv sein könne.
Angesichts gehäufter Masernfälle in einzelnen Regionen wird derzeit über erneut über eine Impfpflicht diskutiert. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte dem RND am Wochenende gesagt, er sei mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Gespräch darüber und "zuversichtlich, dass wir demnächst einen entsprechenden Vorschlag vorlegen können".
(N. Nilsson--BTZ)