Urteil im Prozess um Entführung des Unternehmersohns Würth erwartet
Im Prozess um die Entführung des Unternehmersohns Markus Würth soll heute (10.30 Uhr) vor dem Landgericht Gießen das Urteil gesprochen werden. Für den Angeklagten Nedzad A. forderte die Staatsanwaltschaft dreieinhalb Jahre Haft wegen erpresserischen Menschenraubs. Hingegen plädierte die Verteidigung nach Ende der Beweisaufnahme auf Freispruch. Sie bezeichnet den im März nach einem Zeugenhinweis festgenommenen Mann als unschuldig.
Würth war im Juni 2015 entführt worden und einen Tag später unterkühlt, aber wohlbehalten an einen Baum gefesselt bei Würzburg gefunden worden. Der Entführer soll drei Millionen Euro Lösegeld gefordert haben. Erst nach der Veröffentlichung einer Tonbandaufnahme von einem Erpresseranruf kam die Polizei auf die Spur des Angeklagten. Eine Frau gab an, in der Stimme einen bei ihr tätigen Handwerker zu erkennen. Die Sprachaufzeichnung gilt als das zentrale Beweismittel.
(K. Berger--BTZ)