Stimmung in der Wirtschaft trübt sich leicht ein - bleibt aber auf hohem Niveau
Das Geschäftsklima in den deutschen Unternehmen hat sich im September leicht verschlechtert: Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel von 103,9 Punkten im August auf 103,7 Punkte, wie das Münchner Forschungsinstitut am Montag mitteilte. Im Verarbeitenden Gewerbe schätzen die Unternehmen ihre aktuelle Lage schlechter ein als zuletzt. Weiterhin prächtig ist die Stimmung hingegen am Bau.
Insgesamt bleibt die Stimmung in den Chefetagen auf hohem Niveau. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage verschlechterten sich laut Ifo-Institut im September "minimal", die Erwartungen für die kommenden Monate wurden "leicht" nach unten korrigiert.
"Die deutsche Wirtschaft zeigt sich stabil, auch wenn die Unsicherheit steigt", erklärte Institutspräsident Clemens Fuest. Während das Geschäftsklima im Dienstleistungssektor nahezu unverändert blieb, legte es im Handel zu - angetrieben vor allem vom Einzelhandel.
Im Verarbeitenden Gewerbe sackte der Index wegen einer "merklich schlechteren aktuellen Lageeinschätzung" hingegen ab, liegt aber weiter deutlich über seinem langfristigen Durchschnitt. Zudem blicken die Industrieunternehmen optimistisch in die Zukunft und planen, die Produktion in den kommenden Monaten auszuweiten. Im Baugewerbe erreichte das Geschäftsklima neue Rekordniveaus. "Die Auftragsbücher sind weiterhin gut gefüllt", erklärte Fuest.
Für den Index befragt das Ifo-Institut monatlich rund 9000 Unternehmen. Dabei werden sie gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate einzuschätzen.
Im August hatte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft beflügelt von der Entschärfung des Handelsstreits zwischen den USA und der EU merklich gebessert. Zu Beginn des Jahres war der Geschäftsklimaindex teils spürbar gesunken.
(A. Bogdanow--BTZ)