Im ersten Halbjahr erstmals mehr Öko- als Kohlestrom erzeugt
Der Anteil von Strom aus Wind, Sonne und Biogas hat im ersten Halbjahr erstmals den aus Kohle überholt: Von Januar bis Ende Juni lag er bei rund 36 Prozent, der von Strom aus Braun- und Steinkohle bei rund 35 Prozent, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Dienstag mitteilte. "Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Der marktgetriebene, schrittweise Ausstieg aus der Kohleverstromung ist schon in vollem Gange. Die Erneuerbaren sind auf dem Vormarsch", erklärte BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer.
Die Erneuerbaren Energien trugen laut Verband fast 118 Milliarden Kilowattstunden (KWh) zur Bruttostromerzeugung von insgesamt knapp 325 Milliarden KWh bei. Das sei ein Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum von mehr als zehn Prozent. Die Stromerzeugung aus Braun- und vor allem aus Steinkohle sei mit etwa 114 Milliarden KWh dagegen deutlich zurückgegangen.
Auch beim Erdgas sei ein Rückgang von über 44 Milliarden KWh auf unter 40 Milliarden KWh im ersten Halbjahr zu beobachten, erklärte der BDEW. Die Kernenergie lieferte demnach noch rund 37 Milliarden KWh Strom.
BDEW-Hauptgeschäftsführer Kapferer forderte, "dringend" eine Beschleunigung des Netzausbaus, um die Erneuerbaren in das Energiesystem zu integrieren. Bisher auch nicht geklärt sei, wie ein Back-up für die schwankende Einspeisung aus Erneuerbaren Energien aussehen solle, wenn weitere Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden.
(S. Soerensen--BTZ)