Dax startet wegen anhaltender Regierungskrise in Berlin im Minus
Der Dax hat seinen 30. Geburtstag am Montag im Minus gestartet. Am Morgen notierte der Leitindex bei 12170 Punkten, etwa 1,1 Prozent niedriger als bei Börsenschluss am Freitag. "Heute dürfte eine Entscheidung im Asylstreit zwischen den Koalitionsparteien CDU und CSU fallen", erklärte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Finanzdienstleister AxiTrader. "Dementsprechend hoch ist die Nervosität der Investoren."
"Gelingt es Bundeskanzlerin Merkel nicht, eine Einigung mit CSU-Chef Seehofer zu erzielen, droht die Bundesregierung nach etwas mehr nach drei Monaten auseinanderzubrechen", erklärte Cutkovic weiter. "Für die europäischen Aktienmärkte hätte dies katastrophale Folgen."
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte am Sonntagabend seinen Rücktritt angeboten. Er will aber am Montag noch einen letzten Einigungsversuch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unternehmen. Von dem Ausgang dieses Gesprächs machte Seehofer seine politische Zukunft abhängig.
Allerdings ist es nicht nur die Furcht vor einem Kollabieren der Union, die die Börsen umtreibt. Den Analysten der Landesbank Baden-Württemberg zufolge dürften auch der Handelsstreit mit den USA und die schlechteren Indikatoren für das deutsche Wirtschaftswachstum bei den Anlegern "die Partystimmung eintrüben".
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)