Jeder Dritte achtet bei digitalen Finanzgeschäften zu wenig auf Privatsphäre
Mehr als die Hälfte der Deutschen erledigt Online-Bankgeschäfte inzwischen auch von unterwegs aus - und viele achten dabei einer Umfrage zufolge zu wenig auf Sicherheit: Jeder zweite, der Smartphone oder Tablet für seine Bankgeschäfte nutzt, verwendet aus Bequemlichkeit Funktionen wie die Autovervollständigung zur Anmeldung beim Online-Banking, wie die am Donnerstag veröffentlichte Umfrage im Auftrag der Postbank ergab. Fast ein Drittel tippt demnach sensible Bankdaten im Beisein anderer ein.
In der Gruppe der unter 35-Jährigen tun dies sogar 56 Prozent, wie die repräsentative Umfrage unter 3100 Deutschen ergab - fast jeder zweite von ihnen etwa am Arbeitsplatz, etwa jeder dritte auch in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Warteschlangen im Supermarkt oder an öffentlichen Computern. Diese sogenannten Digital Natives seien es gewohnt, für nützliche Dienstleistungen persönliche Daten preiszugeben, erklärte Postbank-Digitalchef Thomas Mangel. "Vielen fehlt es inzwischen an Bewusstsein über ihre wirklich sensiblen Daten." Sie seien aber "vor jeglichem Zugriff" zu schützen.
Laut der Umfrage liegt der Anteil der Nutzer von Online-Banking bundesweit bereits bei 88 Prozent. Eine Mehrheit von ihnen erledigt die Bankgeschäfte auch mobil: 47 Prozent nutzen dafür eine App ihrer Bank, weitere sieben Prozent die App eines anderen Anbieters. Fast jeder dritte Deutsche nutzt zudem schon Anwendungen zum direkten Geldtransfer wie Paypal oder Paydirekt, um Schulden im privaten Umfeld zu begleichen.
Die Finanzgeschäfte von unterwegs zu erledigen, sei zwar praktisch, verführe aber zu einem sorglosen Umgang mit besonders sensiblen Daten, erklärte Mangel. Er riet Bankkunden, besser spezielle Lösungen zu verwenden, für die ein Masterpasswort oder der persönliche Fingerabdruck nötig sind.
(U. Schmidt--BTZ)