Europäische Unternehmen in China beklagen weiter feindliches Klima
Trotz der Beteuerungen der chinesischen Führung, die Wirtschaft für ausländische Unternehmen zu öffnen, beschweren sich die europäischen Firmen in der Volksrepublik nach wie vor über ein feindliches Klima. In einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage der Europäischen Handelskammer sagten 48 Prozent der Unternehmen, es sei im Vergleich zum Vorjahr sogar "noch komplizierter" geworden, in China Geschäfte zu machen.
Die Unternehmen nannten ein "unsicheres legales Umfeld", Komplikationen seitens der Behörden sowie höhere Arbeitskosten. Vor allem aber hindere sie die "Große elektronische Mauer", die den Zugang zum Internet reglementiere. Die Blockade vieler Seiten, Dienste und Suchmaschinen habe negative Folgen. "Das ist ein großer Widerspruch für ein Land, das sich selbst als Vorreiter der Globalisierung bezeichnet", sagte der Vorsitzende der Europäischen Handelskammer, Mats Harborn.
51 Prozent der Unternehmen gaben in der Umfrage an, sie würden gegenüber einheimischen Konkurrenten benachteiligt. Im vergangenen Jahr hatten das 54 Prozent gesagt. 29 Prozent der Firmen erklärten, sie wüssten, dass chinesische Unternehmen in ihrer Branche Subventionen erhielten.
Inmitten des Handelsstreits zwischen den USA und China, der auch Europa in den Fokus nimmt, hatte Peking im Frühjahr angekündigt, die Wirtschaft werde sich weiter für ausländische Firmen öffnen. Im April hieß es, China wolle seinen Automarkt noch weiter für ausländische Hersteller öffnen und dafür den Zwang zur Beteiligung einheimischer Unternehmen aufheben.
(D. Fjodorow--BTZ)