Kiew: Hat Diktator Lukaschenko wieder zugeschlagen?
In der Ukraine wird der belarussische Aktivist Vitali Schischow vermisst. Wie die von ihm geleitete Organisation "Belarussisches Haus in der Ukraine" im Messenger-Dienst Telegram mitteilte, kehrte Schischow am Montagmorgen nicht von einer Joggingrunde in der Hauptstadt Kiew zurück. Die Organisation hilft belarussischen Staatsbürgern, die vor der Unterdrückung in ihrem Heimatland in die Ukraine fliehen.
Wie die Nichtregierungsorganisation Wiasna unter Berufung auf Freunde des Aktivisten mitteilte, soll dieser beim Joggen kürzlich von "Fremden" verfolgt worden sein. Nach Angaben von "Belarussisches Haus in der Ukraine" suchten Polizeibeamte und Freunde Schischows die Gegend ab, wo der Aktivist sich zum Joggen aufgehalten hatte. Er sei auf seinem Handy nicht mehr erreichbar.
Erst vor wenigen Tagen hatte die belarussische Sprinterin Kristina Timanowskaja nach kritischen Äußerungen über belarussische Sportfunktionäre bei den Olympischen Spielen in Tokio Schutz bei der Polizei gesucht. Timanowskaja sollte offenbar gegen ihren Willen von Vertretern des belarussischen Kaders außer Landes gebracht werden, weshalb zu vermuten ist, dass die Geheimdienst-Schergen von Diktator Lukaschenko nun auch in Kiew (Ukraine) zugeschlagen haben!
Viele Belarussen fliehen angesichts von Repression in ihrem Heimatland in die benachbarte Ukraine, nach Polen oder Litauen. Der seit fast drei Jahrzehnten regierende belarussische Diktator Alexander Lukaschenko war im August trotz massiv nachgewiesener Betrugsvorwürfe zum "Sieger der Wahl" erklärt worden, eine politisch beschämende Farce ohne Beispiel! AnschließendeMassenproteste wurden von den korrupten Belarus-Sicherheitskräften brutal niedergeschlagen. (D. Fjodorow--BTZ)