Berlusconi gesteht Führungsrolle der Lega-Partei in Mitte-rechts-Bündnis ein
Zwei Tage nach der Parlamentswahl in Italien hat Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi zumindest indirekt die Führungsrolle der fremdenfeindlichen Lega in seinem Parteienbündnis eingestanden. Er "respektiere" seine Verbündeten und die eingegangen Verpflichtungen, sagte Berlusconi am Dienstag in einer Videobotschaft, die in seiner Villa bei Mailand aufgezeichnet wurde. Er fügte jedoch hinzu: "Ich bleibe der Anführer der Forza Italia, ich werde der Dirigent der Mitte-rechts-Allianz und der Garant des Zusammenhalts der Koalition sein."
Die Lega hatte am Montag die Regierungsbildung für sich beansprucht, nachdem das rechte Parteienbündnis mit rund 37 Prozent der Stimmen vorne gelandet war - und die Lega mit 17,3 Prozent vor der verbündeten Forza Italia von Berlusconi mit 14 Prozent. Innerhalb des Bündnisses sei vor der Wahl vereinbart worden, dass derjenige regiere, der vorne lande, sagte Lega-Chef Matteo Salvini. Er habe daher "das Recht und die Pflicht", eine Regierung zu bilden.
Berlusconi sagte, er freue sich für Salvini und die Lega, mit der seine Partei das Land schon viele Jahre regiert habe. Berlusconi verwies auch auf Koalitionsregierungen in "wichtigen Regionen" wie die Lombardei und Venetien. Bei dem Erfolg bei der Parlamentswahl habe Forza Italia eine "entscheidende Rolle" gespielt.
(O. Larsen--BTZ)