Berliner Tageszeitung - Schäuble und Seehofer würdigen Verdienste von Merkel

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Schäuble und Seehofer würdigen Verdienste von Merkel




Schäuble und Seehofer würdigen Verdienste von Merkel
Schäuble und Seehofer würdigen Verdienste von Merkel / Foto: © AFP

Die langjährigen Unions-Wegbegleiter Wolfgang Schäuble und Horst Seehofer haben die Verdienste der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewürdigt. In einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag" lobte Schäuble vor allem Merkels "analytische Fähigkeiten, mit denen sie früher als andere, nicht nur in meiner Partei, gesellschaftliche Veränderungen und Stimmungen erkannte". Merkel sei "ein Glück für unser Land" gewesen und er habe immer großen Respekt vor ihrer Leistung gehabt.

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Schäuble würdigte als "vielleicht wichtigstes persönliches Verdienst" Merkels "auf Ausgleich ausgerichteten Politikstil". Damit habe die Kanzlerin auch unter Nachbarn und Partnern für Vertrauen in Deutschland gesorgt. Schäuble war unter Merkel Innenminister und Finanzminister, zuletzt war er Bundestagspräsident.

Der scheidende Innenminister Horst Seehofer (CSU) würdigte Merkel in der "BamS" als "politische Ausnahmeathletin". "Sie hat ihr Amt mit unglaublicher Präzision und Hartnäckigkeit geführt. Ich habe in 50 Jahren Politik kaum jemanden von ihrem Format getroffen."

Zwar habe er mit Merkel "manche harte Auseinandersetzung" gehabt, fuhr Seehofer fort. "Aber die Probleme, die wir gemeinsam zu lösen hatten, haben uns zusammengeschweißt. Am Ende haben wir jeden Konflikt überwunden." Merkel habe die "Fähigkeit und die Ausdauer, auch in schwierigsten Momenten einen Kompromiss zu finden".

Merkel ist geschäftsführend im Amt, ihr Nachfolger Olaf Scholz (SPD) soll am kommenden Mittwoch zum neuen Bundeskanzler gewählt werden. Auch der frühere Vizekanzler und SPD-Chef Sigmar Gabriel würdigte Merkel als stabilisierende Kraft für das Land. "Wir haben im Inneren zusammengehalten, und wir haben auch außenpolitisch eine gerade Spur gefahren", sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).

"Sie ist ein feiner Mensch", sagte er weiter. "Merkel tat nicht nur kooperativ, sie war wirklich kollegial, auf fast schon konspirative Weise."

(L. Pchartschoy--BTZ)