Caritas verlangt deutlich mehr Anstrengungen im sozialen Wohnungsbau
Vor dem am Freitag im Bundeskanzleramt stattfindenden Wohngipfel hat die Caritas mehr Anstrengungen im sozialen Wohnungsbau gefordert. Von den seitens der Regierung in dieser Legislatur geplanten 1,5 Millionen neuen Wohnungen "müssten mindestens 360.000 mit Sozialbindung sein", sagte Caritas-Präsident Peter Neher nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview vom Donnerstag. "Die Politik hat über Jahre das Thema bezahlbare Wohnungen sträflich vernachlässigt", fuhr er fort.
Nach wie vor werde vor allem im Hochpreissegment investiert. "Daher hilft es aus unserer Sicht nicht, nur neu zu bauen", sagte der Caritas-Präsident der Zeitung. "Entscheidend sind bezahlbare Mieten."
Die Bundesregierung plant eine Wohnraumoffensive, in deren Rahmen zusätzlich insgesamt 1,5 Millionen neue Wohnungen und Eigenheime gebaut werden sollen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte dieses Ziel erst am vergangenen Wochenende bekräftigt. An dem Wohngipfel am Freitag nehmen Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen, die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, der Mieterbund, die Gewerkschaften und die Bauwirtschaft teil.
Caritas-Präsident Neher warnte im Zusammenhang mit Maßnahmen gegen teure Mieten vor einem Auslaufen der Mietpreisbremse. "Ich muss als Mieter erfahren können, was mein Vormieter bezahlt hat", sagte er. Er forderte zudem, das Wohngeld automatisch an die Mietenwicklung anzupassen. Dieses müsse "dynamisiert und erhöht" werden, außerdem müssten die Obergrenzen niedriger werden, damit mehr Menschen Wohngeld erhielten.
(D. Wassiljew--BTZ)