Institut für Altersvorsorge fordert wegen Niedrigzinsphase Riester-Reform
Die Riester-Rente ist wegen der niedrigen Zinsen nicht mehr zeitgemäß und schränkt die Verbraucher bei der Auswahl geeigneter Produkte deutlich ein. Das ist die Kernaussage einer Studie des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung, die das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) am Montag in Berlin präsentierte. Kunden, die bereit seien, ein höheres Risiko einzugehen, fänden am Markt keine geeigneten Riester-Produkte.
"Wer ein Risiko eingehen möchte, dem muss auch die Gelegenheit dazu gegeben werden", sagte dazu Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung. Sparer hätten heute wegen der anhaltenden Niedrigzinsphase kaum noch eine Auswahl zwischen fondsorientierten Riester-Produkten mit unterschiedlichen Chance-Risiko-Klassen, monierten die Autoren. Grund ist die Beitragsgarantie, die Riester-Sparern bei Renteneintritt mindestens ihre Einzahlungen plus die staatlichen Zulagen sichert.
Das Institut forderte daher eine Abschaffung oder wenigstens eine Flexibilisierung der Beitragsgarantie der Riester-Rente. Außerdem müsse das Konzept vereinfacht werden, etwa durch ein Stufenmodell der Beitragszahlung je nach Einkommensklasse. Derzeit ist es so, dass Sparer die ungekürzte Riester-Zulage nur bekommen, wenn vier Prozent ihres Bruttoeinkommens in den Riester-Vertrag fließen.
Die Riesterrente gibt es seit 2002. Die geförderte Privatvorsorge soll das sinkende Niveau gesetzlicher Renten ausgleichen. Wer einen Teil seines Einkommens in eine Riester-Altersvorsorge investiert, erhält einen staatlichen Zuschuss oder muss weniger Steuern zahlen. Die Riester-Verträge stehen aber unter anderem wegen der hohen Kosten und des Bürokratie-Aufwands in der Kritik.
(W. Winogradow--BTZ)