US-Flugzeugträger "Carl Vinson" zu historischem Besuch in Vietnam
Zum ersten Mal seit dem Ende des Vietnam-Kriegs vor über 40 Jahren ist ein US-Flugzeugträger in Vietnam vor Anker gegangen. Die "USS Carl Vinson" legte am Montag für einen viertägigen Besuch in der Hafenstadt Danang an. Der historische Besuch werde dazu beitragen, "Frieden, Stabilität, Sicherheit, Zusammenarbeit und die Entwicklung der Region zu gewährleisten", erklärte das vietnamesische Außenministerium.
Die USA und Vietnam hatten sich nach dem Kriegsende 1975 in den vergangenen Jahren angenähert. Vor dem Hintergrund eines Territorialstreits mit China um Gebiete im Südchinesischen Meer hatten sie zuletzt auch die militärische Zusammenarbeit gestärkt. Im November hatte sich US-Präsident Donald Trump bei einem Staatsbesuch in Vietnam als Vermittler in dem Konflikt angeboten. Vietnam hofft seit langem auf die Unterstützung Washingtons bei den Gebietsstreitigkeiten mit China in dem Seegebiet. China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich und untermauert dies mit der umstrittenen Aufschüttung künstlicher Inseln. Auch die Philippinen, Brunei, Malaysia und Vietnam erheben Ansprüche auf Teile des Seegebiets, in dem große Öl- und Gasvorräte vermutet werden.
Die US-Marine hat die "USS Carl Vinson" zur Demonstration militärischer Stärke nach Ostasien entsandt, zuletzt hatte sie auf den Philippinen angelegt. US-Kriegsschiffe laufen öfter vietnamesische Häfen an, ein Flugzeugträger war bisher aber nicht darunter.
Auf der atomgetriebenen "USS Carl Vinson" sind 5300 Matrosen, Piloten und Besatzungsmitglieder sowie 72 Flugzeuge stationiert. Während des Besuchs in Danang sind Basketball- und Fußballspiele zwischen den US-Soldaten und Anwohnern, ein Besuch in einem Waisenhaus und Konzerte einer Marineband geplant.
Auf dem Programm steht auch ein Besuch in einem Zentrum für Opfer von Agent Orange, die auch Jahrzehnte nach dem Einsatz des Entlaubungsmittels durch die US-Armee mit den körperlichen Folgen zu kämpfen haben.
(A. Madsen--BTZ)