Malaysias Ex-Regierungschef Najib Razak in 25 Punkten angeklagt
Wegen Veruntreuung wurde gegen Malaysias Ex-Regierungschef Najib Razak bereits im Juli und August Anklage erhoben - jetzt hat ein Gericht in Kuala Lumpur den Politiker in 25 weiteren Punkten wegen Machtmissbrauchs und Geldwäsche angeklagt. Der 65-Jährige erschien am Donnerstag vor dem Gericht in der Hauptstadt Kuala Lumpur und plädierte in allen Anklagepunkten auf nicht schuldig.
Najib war am Mittwoch im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Korruptionsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verhaftet worden. Die Ermittler werfen ihm die Veruntreuung von 2,3 Milliarden Ringgit (472 Millionen Euro) vor, die auf seinen Privatkonten gelandet sein sollen. Er wurde in vier Punkten wegen Machtmissbrauchs und in 21 Punkten wegen Geldwäsche angeklagt.
Vor dem Gerichtsgebäude wurde Najib von hunderten Anhängern bejubelt. Der Ex-Regierungschef kam nach der Verhandlung gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von 3,5 Millionen Ringgit auf freien Fuß. Bei einer Pressekonferenz sagte er, er werde seine Unschuld beweisen. "Ich bete, ich werde meinen Namen weißwaschen", sagte er. "Ich hoffe, in diesem Land regiert die Rechtsstaatlichkeit."
Najib war bereits Anfang Juli für kurze Zeit festgenommen und wegen Veruntreuung von Geldern beschuldigt worden; die nun erhobenen Anschuldigungen wiegen allerdings besonders schwer. In dem Skandal sollen Verwandte und Vertraute des ehemaligen Regierungschefs mit Geldern aus dem Staatsfonds unter anderem Luxuswohnungen in New York und Gemälde von Vincent Van Gogh gekauft haben.
Erste Korruptionsvorwürfe waren 2015 laut geworden. Bei der Parlamentswahl am 9. Mai hatte Najib eine schwere Niederlage erlitten. Der 93-jährige neue Regierungschef Mahathir Mohamad hatte Ermittlungen gegen seinen Vorgänger angekündigt. Die Behörden verhängten eine Ausreisesperre gegen Najib und seine Frau Rosmah Mansor, die wegen ihrer teuren Einkaufstouren und ihrer Vorliebe für Luxus-Handtaschen bekannt ist.
(D. Fjodorow--BTZ)