Pariser "Spiderman" Gassama in Los Angeles mit BET Award geehrt
Der Malier Mamoudou Gassama, der durch eine waghalsige Rettungsaktion für ein Kind in Paris weltbekannt wurde, hat nun auch in den USA eine Ehrung erfahren. Mit fünf weiteren Persönlichkeiten wurde Gassama am Sonntag (Ortszeit) mit dem BET Award als "humanitärer Held" geehrt.
Gassama und die anderen Preisträger verdienten Anerkennung dafür, "dass sie uns Hoffnung geben und uns daran erinnern, dass alle die Möglichkeit haben, etwas Außergewöhnliches zu tun", sagte der Sänger John Legend, als er die Auszeichnungen überreichte. Mit den BET Awards werden alljährlich herausragende schwarze Persönlichkeiten geehrt.
Gassama war Ende Mai einem vierjährigen Jungen zu Hilfe geeilt, als dieser im vierten Stock eines Pariser Wohnhauses an einer Balkonbrüstung hing und in die Tiefe zu stürzen drohte. Danach wurde Gassama als "Held von Paris" und "neuer Spiderman" gefeiert.
Ein millionenfach angeklicktes Handyvideo von Passanten hatte die atemberaubende Rettungsaktion des Maliers publik gemacht: Mit übermenschlich wirkender Kraft kletterte der 22-Jährige in Windeseile an der Hausfassade von Balkon zu Balkon, angefeuert von einer Menschenmenge. Schließlich erreichte er den vierten Stock, wo er den kleinen Jungen in letzter Minute unter Jubelrufen zu sich hochzog.
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte Gassama daraufhin empfangen und ihn für seine "Heldentat" gelobt. Als Dank wurden dem illegal eingewanderten Malier seine Einbürgerung und ein Job bei der Feuerwehr zugesagt.
Mit Gassama wurde bei den BET Awards auch Naomi Wadler geehrt, die beim Protestzug "March for Our Lives" gegen die Waffengewalt an US-Schulen im März in Washington eine mitreißende Rede gehalten hatte. Als bester Film wurde bei der Preisverleihung die Comicverfilmung "Black Panther" ausgezeichnet, in dem der afroamerikanische Schauspieler Chadwick Boseman den Titelhelden spielt.
(O. Larsen--BTZ)