Kroos: Fußballer "nur die Marionetten" von FIFA und UEFA
Nationalspieler Toni Kroos hält rein gar nichts von neuen Fußball-Wettbewerben wie einer Superliga oder der Nations League, fühlt sich als Spieler aber machtlos. "Am Ende der Tage sind wir bei diesen ganzen zusätzlichen Sachen, die erfunden werden, als Spieler nur die Marionetten von FIFA und UEFA. Da wird ja keiner gefragt", sagte Kroos in seinem Podcast "Einfach mal Luppen".
Wenn es eine Spielergewerkschaft gäbe, die in diesen Dingen entscheiden könnte, "würden wir weder Nations League spielen, noch einen spanischen Supercup in Saudi-Arabien oder eine Klub-WM mit 20 oder mehr Mannschaften", ergänzte Kroos.
Diese Turniere werden geplant, "um finanziell alles rauszusaugen, natürlich auch körperlich alles rauszusaugen aus jedem einzelnen Spieler - und darüber hinaus", meinte der Mittelfeldspieler vom spanischen Rekordmeister Real Madrid.
Eine europäische Superliga wäre zwar "sportlich eine sehr, sehr interessante Sache" und hätte im Fernsehen Top-Quoten, sagte Kroos. Aber: Kleinere Vereine schauten dabei "in die Röhre", die Kluft zwischen Klein und Groß würde noch größer werden.
Sein Fazit: "Es ist auch mal gut, gewisse Sachen einfach so zu lassen, wenn sie gut sind." Mit den bestehenden Ligen und internationalen Wettbewerben wie der Champions League, EM und WM habe man "Top-Produkte".
Kroos Bruder Felix, mit dem er sich in seinem Podcast unterhält, pflichtete bei. Die neuen Formate seien ihm "so was von scheißegal, das hat null Bedeutung für mich, null Tradition, das ist absoluter Quatsch", sagte der Profi von Zweitligist Eintracht Braunschweig.
(L. Solowjow--BTZ)