Vor Topspiel in Dortmund: Doppelter Hinteregger lässt Bayern wackeln
Bayern München hat sich in einem turbulenten Bundesliga-Spiel für den Liga-Gipfel bei Borussia Dortmund in Stellung gebracht. Der deutsche Rekordmeister bezwang Eintracht Frankfurt drei Tage vor dem Klassiker mit 5:2 (2:0), wankte dabei zwischenzeitlich aber bedenklich.
Mit dem siebten Ligasieg in Serie könnte der Tabellenführer am Dienstag (18.30 Uhr/Sky) beim BVB bereits für eine Vorentscheidung im Titelkampf sorgen: Die Bayern gehen mit vier Punkten Vorsprung ins Topspiel.
Leon Goretzka (17.), "Vorlagen-König" Thomas Müller (41.) und Top-Torjäger Robert Lewandowski (46.) mit seinem 27. Saisontreffer sorgten gegen Frankfurt für eine nur scheinbar beruhigende Bayern-Führung. Die lange Zeit völlig chancenlosen Gäste kamen durch einen Doppelschlag von Martin Hinteregger (52./55.) heran. Erst der Treffer von Alphonso Davies (61.) und ein Eigentor von Hinteregger (74.) ließen den seltenen Stadiongast Franz Beckenbauer hinter seiner Corona-Maske wieder ruhiger atmen.
Dabei hatte der "Kaiser" 50 Minuten lang seine helle Freude am Spiel der Bayern. Deren Pressingmaschine lief schnell auf Hochtouren, Frankfurt wurde meist noch in der eigenen Hälfte gestellt - und verlor so viele Bälle sehr früh. Dadurch wurde es schnell gefährlich, Lewandowski traf nach einer Ecke die Latte (11.).
Es folgten Münchner Gelegenheiten fast im Minutentakt. Ivan Perisic (12.) scheiterte nach einem feinen Chipball von Joshua Kimmich ebenso an Eintracht-Torwart Kevin Trapp wie Benjamin Pavard (14.) per Kopf. Kurz darauf knallte es über der Arena: Außerhalb des Stadions wurden eine Handvoll Raketen über die Südkurve geschossen.
Nur wenig später schlug der Ball erstmals in Trapps Tor ein: Goretzka traf nach einer Flanke von Thomas Müller per Direktabnahme aus elf Metern zur Führung. Für Müller war es bereits der 17. Assist in dieser Saison, damit hat er schon jetzt den Bundesliga-Rekord des ehemaligen Wolfsburgers Kevin De Bruyne eingestellt.
Hinteregger sorgte danach sogar für ein Novum: Acht Tore nach Ecken wie jetzt der Österreicher - das hat noch kein Bundesliga-Profi geschafft. Dabei hatte Frankfurt Bayern-Keeper Manuel Neuer bis zu seinen Toren kein einziges Mal wirklich geprüft. Dass die Münchner auf Mittelfeldmotor Thiago (Adduktorenprobleme) verzichten mussten, schien lange kein Problem zu sein.
Frankfurt, das auf Kapitän David Abraham (Rücken) verzichten musste und insgesamt vier Wechsel vorgenommen hatte, leistete sich zu viele Fehler im Umschaltspiel. Den Mut verlor die Eintracht aber nie, Kostic traf bei den Offensivbemühungen der Gäste noch einmal den Pfosten (83.) - am Ende stand dennoch die fünfte Liga-Pleite in Serie.
(F. Burkhard--BTZ)