Handballer beenden EM auf Platz fünf
Die deutschen Handballer haben die EM auf Platz fünf beendet. Im Platzierungsspiel am Samstag in Stockholm gegen Portugal gewann das Team von Bundestrainer Christian Prokop mit 29:27 (14:13). Bester deutscher Werfer war Julius Kühn (MT Melsungen) mit sechs Toren, viermal traf Johannes Golla (Flensburg). Die Portugiesen feierten mit Platz sechs ihr bestes EM-Ergebnis überhaupt.
"Für uns geht es darum, uns mit einem guten Gefühl aus dem Turnier zu verabschieden", hatte DHB-Vizepräsident Bob Hanning vor der Partie versichert. Ein Sieg gegen Portugal, das wusste Hanning, "wird nicht einfach, aber wir werden alles geben. Auch eine Niederlage bringt uns nicht von unserem Weg ab."
Die deutsche Mannschaft ließ gegen die körperlich robusten Portugiesen keinen Zweifel daran, dass sie diese Partie unbedingt gewinnen wollte. Der in vielen Abwehrschlachten bewährte Kieler Innenblock mit Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler aber fehlte an allen Ecken und Enden, die Deckung organisierten stattdessen Paul Drux und Johannes Golla. Allerdings hatte die deutsche Abwehr insgesamt einige Abstimmungsprobleme und bekam vor allem das Spiel der Portugiesen mit dem immer gefährlichen Alexis Borgas nicht so recht in den Griff.
Im Tor begann Andreas Wolff, der zuletzt seinen Platz zwischen den Pfosten für Team-Oldie Johannes Bitter geräumt hatte und eine EM mit Licht und Schatten spielte. Gegen Portugal steigerte sich Wolff in seinem 100. Länderspiel noch einmal in eine gute Form, musste aber in der Schlussphase erneut für Bitter weichen, der mit einigen guten Paraden die für ihn überaus gelungene EM zu einem guten Abschluss brachte.
Im Angriffsspiel konnte die deutsche Mannschaft mit vielen Varianten überzeugen, und trotz der Schwächen in der entwickelte sich gegen schnelle und torgefährliche Portugiesen ein spannendes und unterhaltsames Spiel, in dem Deutschland in der ersten Halbzeit nicht einmal in Rückstand geriet. "Wir waren gut drin, haben immer geführt, nur die letzten Minuten haben wir die Portugiesen wieder rankommen lassen", sagte Wiencek zur Pause am ARD-Mikrofon: "Wir müssen in der Abwehr noch ein bisschen mehr zupacken."
(O. Joergensen--BTZ)