EU könnte 2020 zwei von drei Klima-Zielen erreichen
Die EU könnte zwei ihrer drei für 2020 gesetzten Klimaziele einhalten. Laut einem am Montag veröffentlichten Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) sank der CO2-Ausstoß im vergangenen Jahr um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch erhöhte sich demnach fast auf die angestrebten 20 Prozent. Allerdings seien die Zahlen für dieses Jahr stark durch den Einbruch der Wirtschaftsleistung während der Corona-Pandemie beeinflusst.
Die 2009 gesetzten Ziele beinhalten eine Reduktion des Treibhausgas-Ausstoßes von mindestens 20 Prozent im Vergleich zu 1990, einen Anteil von mindestens 20 Prozent erneuerbarer Energien am EU-weiten Energieverbrauch sowie eine 20-prozentige Steigerung der Energieeffizienz.
2019 sanken dem EEA-Bericht zufolge die EU-weiten Treibhausgas-Emissionen um etwa vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr und damit um rund 24 Prozent unter den Richtwert von 1990. Der Anteil an erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch stieg auf 19,4 Prozent. 14 Mitgliedsstaaten, darunter auch Deutschland, liegen auf nationaler Ebene aber noch unter diesem Wert. Beim Ziel der Energieeffizienz seien die Fortschritte "nicht ausreichend" gewesen, um das Ziel für 2020 zu erreichen.
Auch wenn der Anteil von erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch gestiegen sei, könnten die Auswirkungen der Pandemie "möglicherweise nur von kurzer Dauer" sein. "Es gibt starke Anzeichen dafür, dass der wirtschaftliche Abschwung im Jahr 2020 den Gesamtenergieverbrauch und die Treibhausgas-Emissionen stark reduziert hat, insbesondere im Transportsektor", teilte die EEA mit.
Die EU-Kommission hat bis 2030 eine Senkung der Treibhausgas-Emissionen in der EU um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 ins Auge gefasst, um bis 2050 CO2-neutral zu werden. Das offizielle Ziel liegt bisher noch bei 40 Prozent bis 2030.
Der EEA zufolge zeigen die Fortschritte im Jahr 2019, dass "ehrgeizigere langfristige Ziele erreichbar sind". Um die Vorgaben bis 2030 und 2050 einzuhalten seien aber "anhaltende und langfristige Anstrengungen" notwendig.
(D. Wassiljew--BTZ)