EU hofft bei internationaler Zusammenarbeit auf neuen Schwung durch Biden
Die EU verspricht sich vom neuen US-Präsidenten Joe Biden eine Stärkung der internationalen Zusammenarbeit. Die künftige US-Regierung habe "sich bereits zu einer Verstärkung der multilateralen Kooperation verpflichtet", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag vor dem G20-Gipfel am Wochenende. Die EU erwarte von Biden insbesondere "neuen Schwung" im Kampf gegen die Erderwärmung, nachdem sein Vorgänger Donald Trump das Pariser Klimaabkommen verlassen hatte.
Von der Leyen sah auch Bedarf an einer verstärkten Zusammenarbeit bei der Gesundheitssicherheit. "Bisher haben die USA sich bei diesem Thema nicht engagieren wollen", sagte sie. "Ich hoffe sehr, dass sich das unter dem neu gewählten Präsidenten ändern wird."
Dies gelte nicht nur für die aktuelle Corona-Pandemie, sagte von der Leyen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) müsse in allen Bereichen der Gesundheitssicherheit "eine Schlüsselrolle" spielen. Das bedeute aber auch, "dass sie die Lehren aus dieser Pandemie zieht und sie insgesamt ihre Wirksamkeit verbessert". Die Trump-Regierung hat das WHO-Krisenmanagement in der Pandemie scharf kritisiert und den Austritt aus der Organisation eingeleitet.
Der zweitägige G20-Gipfel am Wochenende wird von Saudi-Arabien als Video-Konferenz ausgerichtet. Die Staats- und Regierungschefs der führenden Schwellen- und Industrienationen wollen unter anderem über die Auswirkungen der weltweiten Corona-Pandemie und die wirtschaftlichen Folgen der Krise sprechen.
(A. Bogdanow--BTZ)