Spahn in Corona-Krise wegen Altersstruktur in Deutschland besorgt
Angesichts der stark gestiegenen Coronavirus-Infektionsraten in Deutschland blickt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit Sorge auf die Altersstruktur der Bevölkerung. 23 Millionen Deutsche seien älter als 60 Jahre, erläuterte Spahn am Sonntagabend im Internetprogramm "Bild live". Nach Japan sei die Bundesrepublik das zweitälteste Land der Welt. Zudem seien Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck und Übergewichtigkeit weit verbreitet, die Risikofaktoren bei einer Coronavirus-Infektion darstellten.
"Wenn Sie nach der Definition gehen, sind 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung Risikogruppe", sagte Spahn zu der Gefährdung durch das neuartige Virus. Müssten von 20.000 Neuinfizierten an einem Tag etwa zwei Prozent in die Intensivmedizin, dann seien das 400 am Tag, rechnete der Minister vor. Für das Gesundheitswesen sei diese Belastung nur "unter ziemlicher Anspannung" zu bewältigen.
Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen in Deutschland war zuletzt rasant gestiegen. Am Samstag gab das Robert-Koch-Institut (RKI) ein neues Rekordhoch von 23.399 binnen eines Tages verzeichneten Ansteckungsfällen bekannt.
(S. Sokolow--BTZ)