Letzter Kennedy verliert politisches Mandat
In den USA wird ab Januar voraussichtlich kein Mitglied der legendären Kennedy-Dynastie mehr ein politisches Mandat ausüben. Am Dienstag verlor der 39-jährige Joe Kennedy III. die Vorwahl der Demokraten für einen Sitz im US-Senat im Bundesstaat Massachusetts - eine Premiere für ein Mitglied der Kennedy-Familie in deren Heimatstaat. Kennedy unterlag gegen den amtierenden Senator und Parteikollegen Ed Markey.
Weil der 39-jährige Großneffe des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy wegen seiner Senats-Kandidatur nicht für eine weitere Amtszeit im Repräsentantenhaus kandidieren darf, wird er im Januar sein Amt als Abgeordneter abgeben müssen. Damit wird kein Mitglied der Kennedy-Familie mehr ein politisches Mandat innehaben.
Er habe seinem Konkurrenten Markey gratuliert und ihm seine "Unterstützung" beim Wahlkampf in den kommenden Monaten zugesichert, sagte Kennedy. Die Stimmenauszählung war noch nicht beendet, Markey führte aber deutlich mit 53,5 Prozent vor Kennedy mit 46,5 Prozent.
Kennedy wurde 2013 in das US-Repräsentantenhaus gewählt. Der Enkel des ermordeten früheren Justizministers Robert F. Kennedy trat damit in vierter Generation der Familie ein politisches Amt an. Für die Kennedy-Familie ist sein Ausscheiden eine historische Zäsur. Seit 1947 hat - mit Ausnahme von zwei Jahren - immer ein Kennedy ein gewähltes politisches Amt in den USA ausgeübt.
Sein Kontrahent Markey ist ein politischer Veteran, der 37 Jahre lang als Abgeordneter im Repräsentantenhaus gearbeitet hatte, bevor er 2013 in den Senat gewählt wurde. Der 74-Jährige gehört zum progressiven Flügel der Demokratischen Partei. Er wird unter anderem unterstützt von der aufstrebenden progressiven Kongressabgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez, mit der Markey den sogenannten Green New Deal gegen den Klimawandel ausgearbeitet hatte.
(L. Solowjow--BTZ)