Aktivisten: Erstmals seit März wieder Zivilist bei Luftangriff in Syrien getötet
Bei russischen Luftangriffen im Nordwesten Syriens ist nach Angaben von Aktivisten ein Zivilist getötet worden. Es war das erste zivile Todesopfer bei einer Offensive seit Inkrafttreten einer Waffenruhe vor drei Monaten, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag mitteilte. Russische Kampfflugzeuge flogen demnach vor Tagesanbruch rund 15 Angriffe auf Städte und Dörfer in der Provinz Idlib. Dabei sei ein Zivilist in dem Dorf Baljun getötet worden.
Die Provinz Idlib ist die letzte Hochburg islamistischer Milizen in dem Land. Anfang März hatten die syrische Regierungsarmee und die russischen Truppen ihre Militäroffensive gegen Rebellen und Dschihadisten in der Region nach einer von Russland und der Türkei ausgehandelten Waffenruhe weitgehend eingestellt.
Moskau steht im Syrienkonflikt an der Seite der syrischen Regierungstruppen, deren Gegner werden teilweise von der Türkei unterstützt. Anfang Juni hatte Russland seine Luftangriffe in der Region jedoch wieder aufgenommen.
Auch am Boden kam es zu erneuten Kampfhandlungen. Bei Gefechten zwischen Dschihadisten und Regierungstruppen wurden am Montag nach Angaben der Beobachtungsstelle mehr als 40 Kämpfer getötet. Bei Kämpfen um zwei Dörfer im Nordwesten Syriens wurden demnach 22 Dschihadisten und 19 Soldaten der Regierungsarmee getötet.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien stützt sich auf ein Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
(A. Williams--BTZ)