Maas: Touristische Reisen ab 15. Juni auch nach Italien wieder möglich
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat bekräftigt, dass nach der Aufhebung von Reisewarnungen am 15. Juni auch touristische Reisen nach Italien wieder möglich sein werden. Das Auswärtige Amt werde das regionale Infektionsgeschehen in Italien genau beobachten und die Reisehinweise für das zweitbeliebteste Reiseziel der Deutschen tagesaktuell anpassen, sagte Maas am Freitag nach einem Gespräch mit seinem italienischen Kollegen Luigi di Maio in Berlin.
Deutschland und Italien blieben auch nach der Öffnung der Grenzen für Urlauber eng in Kontakt, "um reaktionsfähig zu sein", falls sich die Situation in bestimmten Regionen verschlechtern sollte, betonte Maas.
Eine ausdrückliche Reiseempfehlung für Italien wollte der Außenminister auf Nachfrage eines Journalisten hin nicht abgeben. Er sei sich sicher, "dass die Bürger dieses Landes klug genug sind zu entscheiden, wo sie ihren Urlaub verbringen". Aufgrund der Entwicklung in der Corona-Pandemie sei die Bundesregierung jedoch zu dem Schluss gekommen, "dass es nicht richtig ist, die weltweite Reisewarnung zu verlängern".
Di Maio versprach "absolute Transparenz" bei den Daten zum Infektionsgeschehen. Seine Regierung werde täglich die Infektionszahlen veröffentlichen, "damit Deutsche unter absoluter Sicherheit nach Italien kommen können". In den vergangenen Tagen seien in Italien nur drei Neu-Infektionen pro 100.000 Einwohner registriert worden, betonte er weiter.
Di Maio bedankte sich bei Deutschland für die medizinische Unterstützung in der Hochphase der Pandemie. "Diese Solidarität wird mit Sicherheit immer unvergesslich bleiben", sagte Di Maio.
Maas sagte, es habe ihn "persönlich sehr geschmerzt" zu sehen, dass "in den letzten Wochen in Italien sehr kritisch auf Deutschland geblickt wurde". Es sei ein "außerordentlich schönes Zeichen" und eine "große Geste" von Di Maio, dass er Berlin als Ziel seiner ersten Auslandsreise seit Beginn der Corona-Krise gewählt habe.
Bei dem Treffen der beiden Außenminister ging es auch um die Eskalation des Konflikts in Libyen. Beide Politiker nannten die Entwicklung in dem Bürgerkriegsland besorgniserregend. Maas kritisierte, das UN-Waffenembargo werde von Unterstützern beider Konfliktparteien regelmäßig verletzt. Entscheidend sei, dass sich die EU für eine politische Lösung in dem Konflikt einsetze.
(P. Rasmussen--BTZ)